Diagramm 2
Gerolermotoren versus EA 61 V – (Realer) Vergleich der Effektiven Werte am RH 32 X
Soweit die Theorie - in der Realität sind die Vorteile dieses neuen Antriebssystems im Vergleich zu den Gerolermotoren, wie im Diagramm 2 zu erkennen, noch deutlicher ausgeprägt:
1. Drehzahlstabilität im höchsten Drehmoment
Aufgrund des deutlich besseren volumetrischem Wirkungsgrades des Axialkolbenmotors ergeben sich deutlich geringe Drehzahlverluste beim höchsten Drehmoment.
2. Höheres reales Drehmoment bei großer Drehzahl
Aufgrund des höheren Wirkungsgrades des EA 61 V und der nicht mehr notwendigen Serienschaltung sind die Verluste im schnellsten Gang deutlich geringer.
3. Höhere Drehzahl bei gleichem Drehmoment
Bei einem geforderten Drehmoment von 25 kNm steht fast die doppelte Drehzahl zu Verfügung. e.g. 38 rpm statt 20 rpm
4. Höheres Drehmoment bei gleicher Drehzahl
Bei einer Drehzahl von 50 rpm steht das ungefähr 3-fache praktische Drehmoment zur Verfügung. e.g. ca. 20 kNm statt 7 kNm.
Einsparungspotential
Aufgrund des deutlich besseren Wirkungsgrades (s.o. Punkt 1. u. 2. Diagramm 2) und der höheren Nettobohrleistung (s.o. Punkt 3. u. 4. Diagramm 2) wird für das EA 61 V Antriebssystems deutlich weniger Antriebsleistung benötigt und somit Kraftstoff gespart. Um das Einsparungspotential exemplarisch darzustellen, geht EURODRILL von einer durchschnittlichen, konservativ geschätzten Ersparnis von 10 kW/h der Antriebsleistung aus. Da je nicht benötigter kW/h ca. 0,2 l Diesel eingespart werden, ergibt sich bei 10.000 Betriebsstunden eine Ersparnis von rund 20.000 l Kraftstoff.
Unglaubliche 53 Tonnen CO2 werden dabei gespart und dies hilft immens bei der Reduzierung des CO2 Fussabdruckes auf der Baustelle.
Das neue System bleibt auch bei höheren Anschaffungskosten attraktiv, da es sich aufgrund der belegten Ersparnis schnell amortisiert und gleichzeitig dem Bohrgerät durch die Implementation des EA 61 V Antriebssystems eine höhere Bohrleistung ermöglicht. Die geringere geforderte Leistung schont wichtige Komponenten (Motor, Pumpen und weitere Hydraulikkomponenten) des Bohrgerätes. Der Wärmehaushalt des gesamten Bohrgerätes wird deutlich verbessert.
Antriebssystem EA 61 V auf der Baustelle
Zum Einsatz kommt die neuste Antriebsgeneration unter anderem bei einem Projekt in Antwerpen. Im Jahr 2024 werden dort unweit der Innenstadt 350 m neue Kaimauer mit insgesamt 150 Ankern gesichert. Vorab hat das beauftragte Bauunternehmen Herbosch-Kiere (Teil der EIFFAGE-Gruppe) einige Testanker gebohrt, um die Dimensionierung der späteren Anker zu erleichtern. Da der bestehende Hydraulikhammer für die Herausforderung von 219 mm Durchmesser und einer Bohrtiefe von bis zu 42 m nicht geeignet war, entschied man sich für einen EURODRILL RH 32 X mit EA 61 V Motoren. Nach einigen Metern Sand musste eine tiefe Schicht Lehm und abschließend 4 m des berüchtigten, sehr harten “Boomse Klei” durchbohrt werden. Dank des hohen Drehmoments und dem kraftvollen Schlagwerk konnte auch die Kombination aus großem Bohrdurchmesser und großer Bohrtiefe zur vollsten Zufriedenheit von Herbosch-Kiere bewältigt werden.